Lieber Kölner Jugendring, liebe Gäste,
als Oberbürgermeisterin der Stadt Köln möchte ich Euch und Ihnen von Herzen zum 70. Geburtstag gratulieren.
Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Stimme der Jugend zu sein und leben diesen Vorsatz mit allergrößtem Engagement und Überzeugung.
Ihre wichtige Arbeit haben Sie im Jahr 1954 aufgenommen – zu einer Zeit, in der die Erwachsenenwelt die Jugend allenfalls als schwierige Phase betrachtet hat. Ihr eine eigene Sicht der Dinge oder gar das Recht zur Mitbestimmung und zur Mitgestaltung der Gesellschaft zuzugestehen, das lag in weiter Ferne. Sie haben sich dafür stark gemacht, dass junge Menschen besser und fairer behandelt werden, unabhängig davon, ob sie die damals den Wehrdienst antraten oder Ersatzdienst geleistet haben. Auch das war in jenen Tagen alles andere als einfach oder selbstverständlich.
Allen Angriffen auf demokratische Werte und Überzeugung haben Sie sich entschlossen in den Weg gestellt und tun das bis heute, immer auf Augenhöhe mit den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Zeit. Von Anbeginn Ihrer Arbeit war es Ihnen wichtig, alle Kölner Kinder und Jugendlichen im Fokus zu behalten und sich mit denjenigen zu solidarisieren, deren Situation besondere Unterstützung erfordert. Ein Blick auf Ihr stetig gewachsenes und diverses Netzwerk beweist, dass Sie Vielfalt und Diversität lieben und leben.
So wie Sie selbst nicht nur über Jugendliche sprechen, sondern mit ihnen, so haben Sie auch immer wieder für Möglichkeiten und Orte der Begegnung und des Austauschs gesorgt, sei es zu Jugendlichen aus vielen anderen Nationen oder zu Politik und Verwaltung in Köln.
Bis heute machen Sie unsere demokratischen Grundsätze und ihre Ausgestaltung für Jugendliche transparent und erlebbar und ermöglichen damit unmittelbare Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung. Dazu haben Sie nicht nur die u18-Wahl etabliert, sondern auch erreicht, dass junge Menschen die mittlerweile weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannten „3 Stimmen der Jugend“ im Jugendhilfeausschuss ausüben können. Während der fordernden Zeiten der Corona-Pandemie haben Sie dafür gesorgt, dass Kinder und Jugendliche gehört werden.
Längst nicht alles, was die Stimme der Jugend sagt, ist für Erwachsene immer bequem oder einfach. Umso wichtiger ist, dass sie gehört wird. Und damit, lieber Kölner Jugendring, haben junge Menschen mit Euch und mit Ihnen einen immer verlässlichen und engagierten Partner an ihrer Seite. Ich bedanke mich für Ihren Einsatz und Ihre Ausdauer und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. Ich wünsche Ihnen alles erdenkliche Gute für die nächsten 70 Jahre Kölner Jugendring.
Henriette Reker
Oberbürgermeisterin der Stadt Köln