Der aktuelle Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/26 sieht gravierende Kürzungen im Bereich der Jugendverbandsarbeit vor – eine Reduzierung um 32 % im Jahr 2026. Diese Kürzungen bedrohen die Substanz unserer Arbeit, mit Folgen, die weit über die Jugendverbände hinausgehen.
Im Sommer 2024 hat der Kölner Jugendring e.V. den Ehrenamtspreis der Stadt Köln erhalten. Der aktuelle Haushaltsentwurf trifft nicht nur uns ganz konkret hart, sondern jeden Bereich, in dem sich hunderttausende Ehrenamtliche in Köln einsetzen. Mehrere Tausend ehrenamtliche Jugendleiterinnen aus unseren Verbänden arbeiten jeden Tag für ein soziales, diverses, queeres und ökologisches Köln.
Als Zeichen des Protests gegen die Sparpläne werden wir symbolisch den „Kölner Ehrenamtspreis 2024“, den wir von der Oberbürgermeisterin erhalten haben, zurückgeben. Eine Stadt, die sich kinder- und jugendfreundliche Kommune nennt, darf ihre Jugendverbände nicht im Stich lassen.
Die Folgen der Kürzungen:
- Schließungen und Angebotsverluste: Ohne ausreichende Mittel müssen wir Standorte schließen und Angebote streichen. Strukturen, die einmal verloren gehen, lassen sich nicht wiederherstellen.
- Teilhabe wird unerschwinglich: Drastisch steigende Teilnahmebeiträge würden Familien mit niedrigem Einkommen ausschließen.
- Belastung ehrenamtlicher Strukturen: Die Krise der letzten Jahre hat das Ehrenamt bereits geschwächt. Weitere Einsparungen würden dessen Wiederaufbau nahezu unmöglich machen.
Unsere Forderung:
Wir appellieren an die Verantwortlichen im Kölner Stadtrat: Sichern Sie die Finanzierung der Jugendverbandsarbeit! Statt Kürzungen brauchen wir breite Investitionen in die Kinder- und Jugendarbeit!
„Der Haushaltsentwurf kürzt alle Ferienangebote in Köln drastisch zusammen. Ferienfreizeiten und Stadtranderholung können sich dann nur noch reiche Familien leisten. Nach Corona sind viele Ehrenamtliche in Köln an der Belastungsgrenze. Viele Strukturen werden die flächendeckenden Kürzungen nicht überstehen. Es fühlt sich nicht richtig an, den Preis zu behalten, wenn wir sehen, dass Arbeit wie unsere in Köln gleichzeitig massiv unter Druck gerät. Köln lebt doch vom Ehrenamt. Das kann man nicht so kaputtsparen.“ Konrad Schmitz, Vorsitzender des Kölner Jugendrings.
Wir werden die Rückgabe des Ehrenamtspreises in einem Statement live in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag den 03.12. ankündigen.