Beschluss der Vollversammlung des Kölner Jugendring e.V. vom 31.08.2023
Am heutigen 08.09.2023 zeigen viele Organisationen, dass sie nicht davor
zurückschrecken, Verantwortung für die Demokratie zu übernehmen. Die
außerschulische Bildung, zu der alle Mitglieder des Kölner Jugendring e.V.
gehören, sieht sich als Werkstatt der Demokratie (Beschluss der Vollversammlung vom 05.05.2021).
Daher fordern wir von allen politischen Ebenen:
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- Die Stärkung der außerschulischen Bildung:
Wir setzen uns dafür ein, die außerschulische Bildung zu stärken. Unsere Arbeit ist ein entscheidender Beitrag zur Stärkung der Demokratie in der Gesellschaft.
In unseren Angeboten diskutieren wir mit Kindern und Jugendlichen über unsere Gesellschaft und ihre Herausforderungen. Wir behandeln Themen wie Wertesysteme und politische Aussagen, erarbeiten gemeinsam mit den jungen Menschen Antworten auf ihre Fragen und bestärken sie darin sich für die Gesellschaft zu Engagieren.
Voraussetzung dafür ist nicht nur die Stärkung unserer Angebote, sondern
ebenfalls Kindern und Jugendlichen unabhängig von sozialer Herkunft
Teilhabechancen zu ermöglichen.
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- Die Rücknahme der Kürzungen auf Bundesebene:
Mit Bestürzung haben wir festgestellt, dass im Bundeshaushalt Kürzungen im Bereich des Kinder- und Jugendförderplans vorgesehen sind. Wir sehen diese Kürzungen als direkte Bedrohung unserer Demokratie an und fordern ihre Rücknahme.
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- Den Ausbau von Freiwilligendiensten (FSJ/BFD):
Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist es, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, unsere Tätigkeiten kennenzulernen und Erfahrungen in diesem Arbeitsfeld zu sammeln. Dies betrifft alle sozialen Berufe, und es sollten niederschwellige Gelegenheiten geschaffen werden, um auch unabhängig von finanziellen Schwierigkeiten diese Berufsfelder kennenzulernen. Zumal diese Angebote dem Fachkräftemangel entgegenwirken können: Auch wenn Freiwilligendienste keine regulären Beschäftigungsverhältnisse ersetzen dürfen, bieten sie einen Einstieg in die jeweiligen Berufsfelder. Auch deshalb sollte hier investiert und nicht gekürzt werden. Von den angekündigten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten wären nicht nur die Freiwilligen selbst betroffen, auch Kinder und Jugendliche würden unverhältnismäßig stark unter den Einschränkungen
von Betreuungsangeboten leiden, was soziale Herausforderungen weiter befeuert.
Wir fordern deshalb die Rücknahme der Kürzungen und stattdessen zukunftssichere Investitionen, wie sie eigentlich vorgesehen waren. Der Wegfall von Plätzen, der gerade für kleine Einsatzstellen dramatisch wäre, und die Schließung von Einsatzstellen muss auf jeden Fall verhindert werden. Die Einsatzstellen sollen zeitnah eine Perspektive zur zukünftigen Vergabe von Plätzen erhalten.
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- Prävention statt Intervention:
Die außerschulische Bildung ist gemäß SGB VIII §11, §12, §13 eine
Pflichtleistung. Sie ist richtig und wichtig und bekommt schon jetzt zu wenig
finanzielle Mittel. An ihr zu sparen ist aber auch aus ökonomischer Perspektive falsch: Jeder Euro, der hier investiert wird, kann Interventionen verhindern, die ein Vielfaches an Kosten verursachen.
Der Beschluss wurde einstimmig angenommen!