Wahlalterabsenkung bei allen Wahlen auf mindestens 14 Jahre!
Junge Menschen sind die Zukunft der Gesellschaft. Die U16- und U18-Wahlen beweisen immer wieder, dass sie sich sehr gut eine unabhängige, eigene politische Meinung bilden können. Junge Menschen haben als vollwertiger Teil unserer Gesellschaft ein Recht darauf, dass ihre Meinung mehr Raum in der politischen Debatte erhält. Dafür müssen sie wählen dürfen!
Stärkung der Mental-Health bei jungen Menschen
Wir unterstreichen unsere Forderungen aus der Kampagne „Wir sind doch keine Maschine – Junge Menschen sind mehr als Schüler:innen“:
Im Bereich der Schule sollte der Fokus mehr auf die physische und psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen gerichtet werden, und nicht ausschließlich auf die Einhaltung des Lehrplans. Hierzu bedarf es fachliches Personal und Hilfen auch für die Lehrkräfte an Schulen. (Schul-) Sozial- arbeiter:innen und, auf den Ausbau von schulischer Inklusion blickend, Sonderpädagog:innen sollen in Zukunft als selbstverständlicher Teil der formalen Schulbildung betrachtet werden. (Schul-)Sozialarbeiter:innen und, auf den Ausbau von schulischer Inklusion blickend, Sonderpädagog:innen sollen in Zukunft als selbstverständlicher Teil der formalen Schulbildung betrachtet werden.
Darüber hinaus fordern wir ein Konzept für weitergehende Hilfen, dass einerseits die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Pandemie auf junge Menschen berücksichtigt und andererseits Kinder und Jugendliche mit einbezieht.
Förderung und Ausbau der außerschulischen Bildung
Die Corona-Pandemie hat einmal mehr deutlich gemacht, dass Kinder und Jugendliche innerhalb der politischen Debatten oft nur auf ihre Rolle als Schüler:innen reduziert werden. Allerdings ist der Zugang zu unterschiedlichen Angeboten der außerschulischen Bildung genauso wichtig! Hierfür brauchen Kinder und Jugendliche Zeit auch neben einem Ganztagesangebot. Um dies zu erreichen, werden Lehr- und Stundenpläne, sowie zu erbringende Prüfungsleistungen verschlankt, sodass Schüler:innen maximal 35 Stunden in der Woche auf schulische Bildung verwenden müssen. Diese Strukturen müssen außerdem in ihrer Diversität gefördert und ausgebaut werden, damit Kinder und Jugendliche Zugang zu vielfältigen, differenzierten Bildungsmöglichkeiten erhalten.
Förderung von Freizeitangeboten
Nicht nur die Bildung von Kindern und Jugendlichen ist wichtig, auch Freizeitgestaltung z.B. in Form von Sport, Musik oder anderen kreativen Betätigungsfeldern muss gefördert und ausgebaut werden. Denn sie ist ein wichtiger sozialer und psychologisch stabilisierende Faktor in der Entwicklung junger Menschen und gerade in der Pandemie viel zu kurz gekommen.
Alle Kinder und Jugendlichen müssen die Chance haben ihre Freizeit so zu gestalten, wie sie es möchten, unabhängig von ihren eigenen finanziellen, oder wohnortbedingten Möglichkeiten. Es muss daher sichergestellt werden, dass alle Kinder und Jugendlichen Zugang zu öffentlich finanzierten Angeboten haben, die ihnen Bildung, Teilhabe und Gestaltung des öffentlichen Lebens ermöglichen. Das beinhaltet ebenso den Zugang zu digitalen Lebenswelten. Als Bestandteil der Daseinsvorsorge müssen Kindern und Jugendliche dafür die notwendigen Endgeräte aus öffentlicher Hand zur Verfügung gestellt werden. Nachdem Kinder und Jugendliche in den letzten 2 ½ Jahren besonders eingeschränkt in ihrer Freizeitgestaltung waren, ist es nun umso wichtiger, Verbände, Initiativen und Organisationen zu stärken, die viele junge Menschen mit ihren Angeboten erreichen und kompensatorisch den Entwicklungen der letzten Monate entgegenwirken. Dies darf sich nicht nur über Jahresförderprogramme niederschlagen, sondern muss eine Strukturförderung sein. Um die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen zusätzlich zu verbessern und Exklusion durch mangelnde und teure ÖPNV-Angebote zu abzubauen, fordern wir die Einführung eines landesweiten Jugendtickets, welches maximal 1,-Euro am Tag kosten darf und somit in der Summe einen Jahresabopreis von 365,-Euro nicht übersteigt. Anrecht auf das Jugendticket sollen alle jungen Menschen unter 21 Jahren, Schüler:innen, Freiwilligendienstleistende und Inhaber:innen der Jugendleiter:innencard haben. Die Fahrradmitnahme ist zu jeder Zeit kostenlos. Zusätzlich werden, vor allem im ländlichen Raum, die ÖPNV-Angebote an die Bedürfnisse junger Menschen angepasst und entsprechend ausgebaut. Hierzu sollen auch innovative und bedarfsorientiere Angebote, wie bspw. Anruftaxen, dem Angebot hinzugefügt werden.
Stärkung der Demokratie
Durch rechtsextreme Parteien wie die AFD, Verschwörungsidolog;innen und Querdenkernden wird unsere Demokratie gefährdet. Unsere Jugendverbände und -organisationen sind Werkstätten der Demokratie! Wir fordern hier einen Ausbau der finanziellen Kapazitäten über Landesprogramme, damit noch mehr demokratiefördernde Projekte und Aktionen von und für Kinder(n) und Jugendliche(n) umgesetzt werden können. Zusätzlich fordern wir mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in demokratischen Entscheidungsprozessen. Eine höhere Kinder- und Jugendbeteiligung auf kommunaler Ebene fest zu verankern soll künftig eine „muss“ Formulierung in den Gemeindeordnungen verankert werden. Zudem darf Jugendbeteiligung kein Privileg gut vernetzter Jugendlicher sein. Um dies sicherzustellen müssen alle Milieus in Beteiligungsformate vor Ort eingebunden werden und Benachteiligungskriterien ausgeglichen werden.
Aktiver Klimaschutz auf Landes- und Kommunaler Ebene
Wir fordern die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und die strikte Ablehnung von Atomenergie als nachhaltige bzw. grüne Energieerzeugung! Junge Menschen haben eigene Ideen, wie der Schritt in eine nachhaltige Welt aussehen kann. Diese Ideen müssen gehört und umgesetzt werden. Dafür braucht es ein Landesprogramm für die finanzielle Unterstützung von Ideen und Projekten, welche Jugendorganisationen als Stimme junger Menschen mit ihnen gemeinsam aufsetzen. Des Weiteren muss Klimaschutz, insbesondere für junge Menschen und kommende Generationen, als Teil der Daseinsvorsorge anerkannt werden.
Antidiskriminierungsinitiativen stärken
Laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz sollen „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität“ verhindert werden.
Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Adultismus, Behindertenfeindlichkeit, Sexismus, Homo- und Transphobie – unterschiedliche Formen der Diskriminierung sind leider weiterhin traurige Realität. Das darf so nicht bleiben! Darum fordern wir die Förderung von Antidiskriminierungsinitiativen und -programmen und die konsequente Verfolgung von Hatespeech und (sexualisierter) Gewalt! Problematische gesellschaftliche Strukturen nicht ignorieren, sondern gerade junge Menschen sensibilisieren und stärken! Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft und fordern, dass diese auch entsprechend repräsentiert wird. Dazu müssen vielfältige Geschlechteridentitäten anerkannt und wertgeschätzt werden. Um dies voranzubringen, fordern wir in einem ersten Schritt die geschlechtsparitätische Gestaltung von Wahllisten!