Forderungen zur U18 Bundestagswahl

Forderungen für mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Bundespolitik

Wahlalterabsenkung bei allen Wahlen auf 14 Jahre!
Junge Menschen sind die Zukunft der Gesellschaft. Die U16- und U18-Wahlen beweisen immer wieder, dass sie sich sehr gut eine unabhängige, eigene politische Meinung bilden können. Junge Menschen haben als vollwertiger Teil unserer Gesellschaft ein Recht darauf, dass ihre Meinung mehr Raum in der politischen Debatte erhält. Dafür müssen sie wählen dürfen!

Förderung und Ausbau der außerschulischen Bildung
Die Corona-Pandemie hat einmal mehr deutlich gemacht, dass Kinder und Jugendliche innerhalb der politischen Debatten oft nur auf ihre Rolle als Schüler:innen reduziert werden. Allerdings ist der Zugang zu unterschiedlichen Angeboten der außerschulischen Bildung genauso wichtig! Hierfür brauchen Kinder und Jugendliche Zeit auch neben einem Ganztagesangebot. Diese Strukturen müssen außerdem in ihrer Diversität gefördert und ausgebaut werden, damit Kinder und Jugendliche Zugang zu vielfältigen, differenzierten Bildungsmöglichkeiten erhalten.

Förderung von Freizeitangeboten
Nicht nur die Bildung von Kindern und Jugendlichen ist wichtig, auch Freizeitgestaltung z.B. in Form von Sport, Musik oder anderen kreativen Betätigungsfeldern muss gefördert und ausgebaut werden. Denn sie ist ein wichtiger sozialer und psychologisch stabilisierende Faktor in der Entwicklung junger Menschen und gerade in der Pandemie viel zu kurz gekommen. Alle Kinder und Jugendlichen müssen die Chance haben ihre Freizeit so zu gestalten, wie sie es möchten, unabhängig von ihren eigenen finanziellen Möglichkeiten. Nachdem Kinder und Jugendliche in den letzten 1 ½ Jahren besonders eingeschränkt in ihrer Freizeitgestaltung waren, ist es nun umso wichtiger, Verbände, Initiativen und Organisationen zu stärken, die viele junge Menschen mit ihren Angeboten erreichen und kompensatorisch den Entwicklungen der letzten Monate entgegenwirken.

Stärkung der Demokratie
Durch rechtsextreme Parteien wie die AFD, Verschwörungstheoretiker und Querdenkern wird unsere Demokratie gefährdet. Unsere Jugendverbände und -organisationen sind Werkstätten der Demokratie! Wir fordern hier mehr finanzielle Kapazitäten über Bundesprogramme (bspw. Demokratie Leben!), damit noch mehr Projekte und Aktionen von und für Kinder(n) und Jugendliche (n) umgesetzt werden können.

Aktiver Klimaschutz auf Bundes- und Kommunaler Ebene
Wir fordern die konsequente Umsetzung des Pariser Klimaabkommens! Junge Menschen haben eigene Ideen, wie der Schritt in eine nachhaltige Welt aussehen kann. Diese Ideen müssen gehört und umgesetzt werden. Dafür braucht es ein Bundesprogramm für die finanzielle Unterstützung von Ideen und Projekten, welche Jugendorganisationen – als Stimme junger Menschen mit ihnen gemeinsam- aufsetzen.

Soziale Gerechtigkeit
Bezahlbarer Wohnraum muss für alle Menschen verfügbar sein, daher braucht es Maßnahmen, um die Steigerung der Mieten zu begrenzen sowie deutlich mehr sozialen Wohnungsbau und Wohnraum durch Genossenschaften. Des Weiteren fordern wir die Reformierung des BAföG (https://bafoeg50.de/reform/). Die sinkenden Zahlen der Beziehenden zeigen nicht etwa, dass es keinen Bedarf an finanzieller Unterstützung gibt, vielmehr sind sie Zeichen dafür, dass das BAföG in seiner jetzigen Form Lücken aufweist. Auch das unter dem Namen Hartz IV bekannte Arbeitslosengeld II bedarf weitreichender Reformen. Unter den jetzigen Regelungen leiden Kinder und Jugendliche in besonderem Maße. Die Kinder- und Jugendarmut verharrt seit Jahren auf diesem hohen Niveau, die aktuellen Regelsätze reichen für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen nicht aus! Die Corona-Krise wird die Situation für arme Kinder und ihre Familien weiter verschärfen.

Antidiskriminierung
Laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz sollen „Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität“ verhindert werden.

Aber Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Adultismus, Behindertenfeindlichkeit, Sexismus, Homo- und Transphobie – unterschiedliche Formen der Diskriminierung sind weiterhin traurige Realität. Das darf so nicht bleiben! Darum fordern wir die Förderung von Antidiskriminierungsinitiativen und -programmen! Problematische gesellschaftliche Mechanismen nicht ignorieren, sondern gerade junge Menschen sensibilisieren und stärken!

 Kinderrechte ins Grundgesetz – jetzt!
Seit fast 30 Jahren gilt die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen in Deutschland. Nach dem beschämenden Scheitern der Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz 2021 schreiben wir der zukünftigen Bundesregierung und allen demokratischen Parteien des Bundestages sowie den Vertreter*innen des Bundesrates dies auf ihre Agenda. Kinder sind Trägerinnen und Träger aller Grundrechte und gleichzeitig besonders schutzbedürftig. Dies muss endlich verfassungsrechtlich gesichert werden.

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